Es ist eine seltsame Krise, in der die Welt sich windet: Die Frauen tragen keine Stöckel. Normalerweise tun sie das, sobald es wirtschaftlich an die Eingeweide geht, hat die Konsumforschung von IBM für uns herausgefunden. Das muss wohl daran liegen, dass wir Frauen das Leben bejahen und auch den Männern zeigen wollen: Es geht immer irgendwie weiter, und sei es auf unbequem hohen Hacken.
Deshalb donnern wir uns umso mehr auf, je düsterer es finanziell wird. Während die kleine Hälfte der Menschheit in Depression verfällt, weil sie ihrer Rolle als Ernährer nicht mehr überzeugend gerecht werden kann, streift sich die etwas größere die Absätze über und sieht zu, dass sie ein wenig für Stimmung sorgt. So war es immer, und so könnte es auch diesmal sein - doch die Herrschaften werden enttäuscht, teilen die Konsumforscher mit, die für ihre Studie Social-Media-Einträge ausgewertet haben.
Dabei haben die Jungs doch gerade durch ihre urmännlichen Eigenschaften mal wieder so eine richtig feine Krise herbeigezaubert. Spekuliert und einen auf dicke Hose gemacht, bis selbst die schillernste Immobilienblase geplatzt ist und die leersten Wertpapiere angefangen haben zu stinken. Große Klappe und nichts dahinter, wir Weiber kennen das schon. Nun hat es eben auch der Finanzmarkt zu spüren bekommen.
Doch diesmal hat die holde Weiblichkeit offenbar keine Lust, Ausputzer zu spielen. Von wegen High Heels! Die Zeiten, in denen wir unsere Jungs für ihr Scheitern auch noch gehätschelt haben, sind vorbei. Wir vergnügen uns lieber auf unsere Art und in flachen Schuhen, das ist auf die Dauer eh gesünder und frau hat ein bisschen ihre Ruhe. Auch, um sich nebenbei darum kümmern zu können, mit weiblichen Qualitäten die ganze Sache diesmal auf etwas solidere Füße zu stellen.
Dann können wir die Männer immer noch zurückholen. Wurde nicht der Minirock auch mitten im Wirtschaftswunder erfunden? Also keine Angst,
Männer, es ist noch nicht alles verloren. Wir machen das schon. Aber eben auf unsere Art.